Bühl (wv).– In außergewöhnlichem Blumenschmuck prangte das Festzelt in Balzhofen und hatte auch in der übrigen Dekoration wieder an Attraktivität hinzugewonnen. Dafür hatte sich der Musikverein „Harmonie“ Balzhofen als Veranstalter des Pfingstmusikfests mächtig ins Zeug gelegt. Als „Partner fürs Gelingen“ erwies sich der Wettergott: Kein Regen, nicht zu heiß, das führte Scharen von Ausflüglern nach Balzhofen.

Über den hervorragenden Besuch des Zeltgottesdienstes am Montag und dessen festlichen Rahmen freute sich auch Dekan Martin Schlick, der ihn zelebrierte. Ausgehend von der Lesung betonte er den Wert des Miteinander, ob im Glauben oder beim Feste feiern: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.“ Zum Zweiten griff er die gerade abgeschlossenen Abiturprüfungen auf, spannte in seiner Festpredigt den Bogen vom schulischen Reifezeugnis zum Zeugnis, das Christen für ihren Glauben ablegen. Der Kirchenchor Unzhurst sang eindrucksvoll „Ehre sei Gott“, „Der Geist des Herrn“ und „Spiritus sancti gratia“. Die „Harmonie“ Balzhofen bereicherte die Messe blasmusikalisch mit „Cantata jubilata“, „Festlichem Choral“ und „Glory of Love“.

Das Pfingstmusikfest wurde seinem Ruf als „regionaler Bühne der Blasmusik“ gerecht. Unter Leitung von Ludwig Mayer hatte die Schwaben-Blaskapelle Rastatt die Festgemeinde bereits am Sonntagnachmittag bestens mit traditionellen Ohrwürmern bedient. Markus Mauderer spornte danach seinen Musikverein Ottersdorf zu Hochleistungen an. Dieser begeisterte mit dem Marsch „Bandology“ ebenso wie mit der Polka „Ein halbes Jahrhundert“ und mit „Michael“, einer Reverenz an Pop-Idol Jackson. Ottersdorfer Aktive bekannten, der Auftritt habe auch ihnen selbst großen Spaß bereitet.

Zum Frühschoppen am Montag freuten sich die Original Burg-Windeck-Musikanten aus Ottersweier übers voll besetzte Festzelt. Von Alfred Hann geleitet, brachten sie Stimmung unters Volk, wobei der Dirigent am Saxofon und Thomas Baur an der Trompete in „Just a Gigolo“ solistisch begeisterten. Sängerin Nancy Naghi steuerte echte „Zuckerl“ bei, von „Ein Lied aus der Heimat“ bis zum Marianne-Rosenberg-Hit „Er gehört zu mir“. Schlagzeug-Gruppe und sinfonisches Blasorchester der „Harmonie van Horst“ ernteten auch bei ihrem Zweitauftritt Begeisterungsstürme.  

Die Bandbreite der Blasmusik lotete der Musikverein Söllingen (Pfinztal) in Richtung modern aus: Dirigiert von Achim Stoll servierte er Hits von Westernhagen und Elvis Presley. Der Musikverein Bietigheim bezauberte, unter Stabführung von Götz Treptau, mit einem breiten Fächer an Musik, brachte den „Böhmischen Traum“ ebenso gekonnt zum Klingen wie das Medley „Blues Brothers“.     

Gaudi, Gags und gut gespielte Musik verbanden die Sinzheimer „Egermeister Musikanten“, wobei Simon Huck als Bandleader, erster Trompeter, Moderator und Humorist multifunktional glänzte. Das kleine Ensemble würzte seinen Part mit animierendem „Jesses, henn mir Durscht“ aus den „Fidelen Bauern“ und Medleys der Oberkrainer-Hits. Andreas Stoll blies ein impulsives Posaunen-Solo in „Hey Jude“, wobei die „Egermeister“ die Fan-Pulks zu markerschütternden Na-na-na-na-Chören mitrissen. Aus der Welt der Rockbands („SonRise“) beamte sich Tom Niemetz als Sänger live zu den „Egermeistern“. Auch er brachte die Massen zum Singen: „Halleluja, das Paradies ist längst schon da“ jauchzte es mit dem Lied der „Klostertaler“ vielstimmig durchs Festzelt.