Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

Neue Dirigentin

Presseartikel im Badischen Tagblatt vom 14. Mai 1999:

Foto: Werner Vetter

"Harmonie" Balzhofen bereitet sich auf Debüt-Konzert seiner neuen musikalischen Leiterin Bettina Uhry vor / Repertoire weitgehend erneuert

Zwischen Dirigentin und Kapelle stimmt die Chemie

Von Werner Vetter

Balzhofen - "Mit der Harmonie Balzhofen möchte ich Blasmusik in ihrer ganzen Vielfalt spielen, von der Polka über Opern-Arrangements bis zu zeitgenössischen Original-Kompositionen", beschreibt Bettina Uhry, die neue Dirigentin des Balzhofener Blasorchesters, ihre Intentionen. Um sie zu verwirklichen, wird seit Wochen eifrigst "trainiert": Die Proben seien hervorragend besucht, es werde viel gearbeitet, und sie bereiteten den Musikern großen Spaß, freut sich Vereinsvorsitzender Richard Lang. Die gemeinsame Anstrengung von Dirigentin, Musikern und Vorstand gilt dem Pfingst-Musikfest in Balzhofen: Da findet am 23. Mai das Debüt-Konzert der "Harmonie" mit Bettina Uhry statt. Dreiviertel aller Stücke hat Bettina Uhry mit dem Orchester neu einstudiert - ein ehrgeiziges Unterfangen, denn erst seit dem 19. März leitet sie in Balzhofen die Proben. Die Titelauswahl spiegelt ihre große stilistische Bandbreite wider: Sie reicht von der volkstümlichen "Komotauer Polka" über große Opernmelodien im Tuschla-Arrangement und den Ohrwurm "Carneval von Venedig" bis zu raffinierten Hits internationaler Blasmusik-Topkomponisten, etwa der "Appalachian Ouverture" von James Barnes oder dem pfiffigen Wettbewerbsstück "Song and Dance" von André Wagnein. Mit letzterem hat Bettina Uhry übrigens ihre erste Vorstellung in Balzhofen bestritten. Vier Bewerber ums Dirigenten-Amt hatte die "Harmonie" zum Vordirigieren geladen. Ergebnis: "Mit überwältigender Mehrheit votierten unsere Musiker aller Generationen für Bettina Uhry", plaudert Vorsitzender Lang aus dem Nähkästchen. "Sie war die jüngste der Bewerber und zugleich die geeignetste".

"Die Chemie zwischen Dirigentin und Kapelle stimmt. Überhaupt keine Vorbehalte gab es gegenüber einer Frau als Dirigent; sie ist nun schon die dritte im Blasmusikbezirk. Mit ihr versprechen wir uns, daß wir unser blasmusikalisches Niveau weiter ausbauen können", schaut Lang nach vorne und meint im Blick auf mehrere Dirigentenwechsel in den vergangenen Jahren: "Wir setzen darauf, daß Frau Uhry bei uns bleibt." Die Chancen seien gut dafür, merkt Bettina Uhry an. Die 23jährige will sich beruflich an die Region binden. Sie absolviert derzeit die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. im Juli will sie dort die Staatsprüfung ablegen. "Das Blasorchester der Harmonie verfügt über eine sehr gute Besetzung, und Sympathie, für Balzhofen war meinerseits auch da", läßt Uhry in ihre Motive blicken, warum sie sich gerade für das "musikalische Dorf" entschieden hat, in dem rund zehn Prozent der Bevölkerung aktive Blasmusikanten sind. Trotz ihrer Jugend ist Bettina Uhry musikalisch versiert. In Ottersweier aufgewachsen, begann sie im Alter von neun Jahren die Klarinettenausbildung bei den Burg-Windeck-Musikanten. Mit 13 Jahren wurde sie ins Orchester aufgenommen. 1992 legte sie das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold ab. Rund sieben Jahre wirkte sie mit großem Erfolg als Jugendleiterin und bildete selbst musikalischen Nachwuchs aus. Ihr eigenes instrumentales Können vervollkommnete sie bei Rudolf Heidler in Achern. Sie spielt im Sinfonischen Blasorchester des Bezirks Yburg-Windeck. Mit "sehr gut" bestand sie den Dirigentenlehrgang 1997/98 des Blasmusikverbandes Mittelbaden. Seit September 1998 leitet sie das Blasorcher der Fachhochschule Kehl.