Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

Konzert im Bürgerhaus Neuer Markt

Menschen Machen Musik


Jahreskonzert am Volkstrauertag, 14. November 2010

 

1. Teil: Musikverein Schwarzach
Leitung: Jürgen Mehrbrei

 

Mein Regiment

Hermann Ludwig (eigentlich Luis) Blankenburg war ein deutscher Komponist und gilt aufgrund der mehr als 1.200 von ihm komponierten Märsche als der deutsche „Marschkönig“. Obwohl von seiner Komposition „Mein Regiment“ oftmals nur das Trio-Motiv bekannt ist, ist sie heute auf nahezu jeder Marschmusik-CD zu hören. Der Musikverein Schwarzach eröffnet mit diesem fulminanten Marsch-Klassiker das diesjährige Jahreskonzert.

 

Man in the Ice

Im September 1991 wurde in den Ötztaler Alpen, genauer gesagt am Similaungletscher, die mumifizierte Leiche eines Mannes gefunden. Der Gletscher hatte nach mehr als 5.000 Jahren einen frühzeitlichen Menschen freigegeben, mit all seinem Hab und Gut. So waren seine Kleidungsstücke und Waffen ziemlich gut erhalten und geben uns heute eine genauere Einsicht in die damalige Zeit. Der österreichische Naturfilmer Kurt Mündel hat das Leben dieses Mannes nachkonstruiert und einen Film gedreht, beruhend auf Fakten, wie es damals hätte sein können. Otto M. Schwarz nahm diese Dokumentation zum Anlass, ein Werk für symphonisches Blasorchester zu schreiben, um den „Mann im Eis“ musikalisch wieder auferstehen zu lassen.

 

Dakota

Die Dakota-Indianer sind die zentralen Figuren in dieser Komposition. Das Werk besteht aus fünf Sätzen, in welchen die Kultur und die Geschichte dieser Indianer dargestellt werden. Der erste Satz ist „Dem Großen Geist“ (The Great Spirit) gewidmet. Danach folgt eine wilde Büffeljagt (Buffalo Hunting). Als Symbol des Friedens rauchen die Männer die Pfeife und nehmen so Kontakt zum großen Geist auf (Smoking the Pipe). Gebet, Tanz und Gesang der Indianer werden im Geistertanz dargestellt (The Ghost Dance). Mit dem fünften und letzten Satz wird an die schreckliche Tragödie am Wounded Knee erinnert. Noch heute pilgern viele Indianer zu der  heiligen, vom Wind verwehten Hügelspitze, auf der viele ihres Volkes unschuldig den Tod fanden (Pilgrim at Wounded Knee).

 

Michael!

Als Michael Jackson im vergangenen Jahr im Alter von 50 Jahren überraschend verstarb, hielt die Musik-Welt den Atem an. Mehr als 750 Millionen verkaufte Tonträger machten ihn zum erfolgreichsten Musiker und Entertainer aller Zeiten. Durch seinen herausragenden musikalischen Erfolg und seinen glamourösen Lebensstil wurde er bei den Medien und vor allem bei seinen Tausenden Fans bald zum „King of Pop“. Mit dem Medley „Michael!“ erinnert der Musikverein Schwarzach an den großen Künstler Michael Jackson. Es enthält vier seiner größten Hits: „Bad“, „The way you make me feel“, „I just can’t stop loving you“ und „Man in the mirror“.

 

Gallito
Die valencianische Presse bat den spanischen Komponisten Santiago Lope für einen Stierkampf, der in der örtlichen Plaza de Toros stattfinden sollte, einen Pasodoble zu Ehren eines berühmten Toreros zu komponieren. Lope übertraf sich selbst und komponierte zu diesem Anlass nicht nur einen, sondern vier Pasodobles, welche er den großen Toreros widmete, die an jenem Stierkampf teilnahmen. Unter dem Pasodoble versteht man die tänzerische Interpretation des Stierkampfes. Der Herr tanzt den Torero, die Dame stellt das rote Tuch, eine Flamencotänzerin oder den Schatten des Toreros dar. „Gallito“ gilt als besonderes Meisterwerk dieser traditionell spanischen Musik.

 

2. Teil: Musikverein „Harmonie“ Balzhofen
Leitung: Patrick Groß

 

Rise of the Firebird

Mit „Rise of the Firebird“ des amerikanischen Komponisten Steven Reinecke eröffnen die Musikerinnen und Musiker aus Balzhofen den zweiten Teil des Jahreskonzerts. Phoenix, der Feuervogel, ist eine mythologische Figur, die sich von den Flammen ernährt, sich ins Feuer stürzt, um noch stärker und mächtiger aus der Asche wieder empor zu steigen. Dieser Feuervogel ist ein Symbol für Hoffnung, Triumph und Unsterblichkeit und ist auch das Wappentier der Lakota West High School, für deren Wind Band das Stück komponiert wurde. Eine wahrlich feurige Komposition in zügigem Tempo mit einer ausdruckstarken Blech-Fanfare zu Beginn des Stückes, gefolgt von mehreren lyrischen Themen rhythmisch unterlegt, einem Mittelteil, in dem vor allem die tiefen Register dominieren bevor die dramatische Reprise der Anfangs-Fanfare das Werk beendet.

 

The star of dreams

Aus der Feder des US-amerikanischen Komponisten Robert W. Smith stammt die Komposition „The star of dreams“. Das Stück fängt die Stimmung im texanischen Wilden Westen ein. „The star of dreams“ lautet nicht nur der Titel dieses Konzertstücks für Blasorchester, es ist auch die umgangssprachliche, patriotische Bezeichnung der texanischen Flagge und des Landes selbst. Der US-Bundesstaat Texas verwendet die Farben der „Stars and Stripes“, aber nur einen Stern − daher die Bezeichnung „The Lone Star State“ (Der Staat mit dem einen Stern). In dieser eindrucksvoll komponierten Referenz an den nach Alaska größten Staat der USA hat Robert W. Smith zahlreiche Taktwechsel aneinander gereiht. Aus den entstehenden rhythmischen Besonderheiten bezieht das Stück seinen musikalischen Anspruch, aber auch den besonderen Reiz.

 

Pilatus: Mountain of dragons

Steven Reinecke hat dieses Stück anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Jugend-Blasorchesters der Stadt Luzern geschrieben. Die sinfonische Dichtung beschreibt eine Sage: Der Pilatus, ein Bergmassiv bei Luzern,  schlummert des Nächtens, von Dunkelheit und Mystik umgeben, mitten in den Wolken hoch über der Stadt Luzern. Im Morgengrauen besteigen mutige Abenteurer den Pilatus auf der Suche nach Drachen, die sie bekämpfen wollten. Nach einem mühsamen Aufstieg, erfüllt mit atemberaubenden Ausblicken und irdischen Schönheiten, stolpern die Abenteurer schließlich über eine Drachenhöhle. Sie wecken den Drachen, der nun sein Revier vor den Eindringlingen verteidigen muss. Als alle Abenteurer tödlich verletzt sind mit Ausnahme eines Einzigen, bittet dieser den Drachen um Gnade. Mit großem Mitleid formt der Drache aus seinen eigenen Wunden einen magischen Stein, Draconit genannt, um damit die Eindringlinge zu retten und zu heilen. Damit legte er den Grundstein für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben zwischen den Menschen rund um den Pilatus und seinen Drachen.

 

Fluch der Karibik

Der deutsche Komponist und Musikproduzent Hans Zimmer gilt als einer der einflussreichsten und bekanntesten Filmkomponisten der Gegenwart und wurde bereits acht Mal für den Oscar, neun Mal für den Golden Globe und sieben Mal für den Grammy Award nominiert. Mit der Filmmusik zu dem Kassenknüller „Fluch der Karibik“ gelang Hans Zimmer ein Meisterwerk. Der große Erfolg des Films ist neben Johnny Depp, der eindrucksvoll die Hauptfigur „Captain Jack Sparrow“ darstellt, auch auf die mitreisende Filmmusik aus der Feder von Hans Zimmer zurückzuführen. Zur persönlichen Erfolgsgeschichte des Komponisten gehören u. a. auch die Soundtracks zu dem Filmen „Rain Man“, „Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen“, „Pearl Harbour“, „Gladiator“, „Last Samurai“ und „König der Löwen“.

 

Joe Cocker!

Der britische Rock- und Bluessänger John Robert, genannt Joe, Cocker ist eine lebende Musiklegende. Bereits beim Woodstock-Festival 1969 war er eine der Hauptattraktionen. Im Oktober 2010 veröffentlichte er sein neues Album und die gleichnamige Single „Hard Knocks“. Das Album erreichte auf Anhieb die Spitze der deutschen Charts. Im Konzertstück „Joe Cocker!“ vereint Arrangeur Wolfgang Wössner vier seiner größten Hits: „Up where we belong“, „Unchain my heart“, „With a little help from my friends“ und „You can leave your hat on“.