Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

Konzert im Bürgerhaus Neuer Markt

Einsteigen, mitfahren und sinfonische Blasmusik genießen

Musikverein Balzhofen gibt sein Jahreskonzert
zusammen mit der Kapelle Weitenung im voll besetzten Bürgerhaus

Bühl (jure) – Zwei Kapellen, die zu Höchstform auflaufen. Zwei Dirigenten, die mit Leidenschaft ihre Orchester führen. Ein begeistertes Publikum, das nicht genug bekommen kann – das Jahreskonzert des Musikvereins Balzhofen am Sonntagabend im Bürgerhaus Neuer Markt war auf der ganzen Linie ein Erfolg.

Für die siebte Auflage von „Menschen Machen Musik“ konnten die Balzhofener ihre Kollegen aus Weitenung gewinnen, die den ersten Programmteil gestalteten. Gepflegte Blasmusik versprach eingangs Harmonie-Vorsitzender Joachim Kühnhöfer dem Publikum im voll besetzten Saal, Moderator Jürgen Franz übte mit dem Publikum den „besonders dicken Applaus“ ein. Wortgewandt, informativ und humorvoll stellte er die Stücke vor und plauderte aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte Patrick Groß die Leitung des Balzhofener Orchesters übernommen, am Sonntagabend demonstrierte er, zu welchen eindrucksvollen Leistungen der Musikverein fähig ist. Ein anspruchsvolles Programm mit sinfonischer Blasmusik hat der Ottersdorfer einstudieren lassen. „Einsteigen, mitfahren und genießen“, hieß es beim „Glacier Express“, einer klingenden Reise durch die majestätische Schweizer Bergwelt mit eindrucksvollem Hornsolo.

Mit „Nightflight to Paris“ folgte ein in sich konträres Werk, das die Musiker einerseits in Concorde-Geschwindigkeit durch die Noten-Klaviatur sausen, andererseits genüsslich über den Wolken treiben ließ. Die Balzhofener erwiesen sich als Meister der Töne und auch der Experimentierfreude, die sie bei der Komposition „Indian Fire“ regelrecht ausleben konnten. Leichter Prärie-Regen wurde musikalisch genauso dargestellt wie Kriegsgeheul. Ein ungewöhnlicher Instrumenten- und Stimmeneinsatz ließ das unkonventionelle Stück zu einem besonderen Farbtupfer werden.

Posaunen, die wie Elefanten trompeten, würzten die Komposition „Around the world in 80 days“ von Otto Schwarz. Auch bei diesem Stück entlockte Patrick Groß seinen Musikern homogenes, präzises Spiel. Zweifellos zu den größten Herausforderungen des Abends zählte die Interpretation des Stückes „Jericho“ von Bert Appermont über die dramatische Eroberung der Stadt, die, emotional gestaltet, Gänsehaut-Atmosphäre erzeugte. Elegante Melodien und kraftvolles Spiel kennzeichneten „Gypsy Dance“. Es folgte böhmische Blasmusik mit „Prager Gassen“, eine Polka, die nicht durch zünftige Töne auffiel, sondern von sorgsamem Schliff geprägt war. Tosender Beifall und Zugaberufe lohnten den monatelangen Proben-Fleiß.

Auch die Gastkapelle aus Weitenung durfte nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen. Die Kapelle von Peter Minet hatte mit dem ersten Titel „Kraft der Musik“, bereits angedeutet, dass ihre Musik verzaubern und begeistern wird. Beim konzertanten „Belvedere“ spielte das Orchester eine seiner Stärken, die gute Besetzung in den verschiedenen Registern, aus. Ihren brillanten Auftritt krönten die Weitenunger mit „Selections from Chicago“. Das kurzweilige Potpourri mit Charleston, Tango- und Swing-Elementen erforderte höchste Konzentration. Stark gefordert waren beim Marsch „Zum Städtel hinaus“ die Posaunen. Mit der Piratenlegende „Kap Arkona“ und dem originellen „Belle of the Ball“, gelangen den Weitenungern zwei weitere Treffer in der Publikumsgunst.

Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Judith Feuerer

Zum Vorbericht von Bernd Lienhart, Schriftführer