Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

aus dem Acher- und Bühler Bote vom 14.12.1999

Kirchenkonzert in Vimbuch

Die Musiker knüpften an alte Zeiten an

Der Musikverein "Harmonie" aus Balzhofen begeisterte mehrere hundert Zuhörer

Bühl-Vimbuch (jure). Vor über zehn Jahren gaben die Musiker des Musikvereins "Harmonie" Balzhofen letztmals ein Kirchenkonzert in der Vimbucher Pfarrkirche. Auf Anregung der neuen Dirigentin, Bettina Uhry, wurde jetzt wieder an alte Zeiten angeknüpft. Und die Resonanz war groß. Mehrere hundert Zuhörer ließen sich am Sonntagabend von den Klängen verzaubern und in weihnachtliche Stimmung versetzen. In intensiver Probearbeit hatten sich die Balzhofener zusammen mit Bettina Uhry, die die Kapelle nunmehr seit einem dreiviertel Jahr leitet, auf das anspruchsvolle Kirchenkonzert vorbereitet. Schwungvoll und mächtig mit einer tiefen Blechdominanz begann und endete das erste Stück "Westminster Coral". Gleichsam in einen dicken Mantel waren die weicheren, getragenen Töne gehüllt. Teilweise wurde mit Dämpfereinsatz gearbeitet, um den Instrumenten die besinnlich wirkenden Töne zu entlocken, und im Hintergrund waren ab und an auch schemenhaft angedeutete Kirchenglocken zu hören. Auf den würdevollen Choral "Oh du Jesu, meine Freude", folgte eine "Herznahrung". Zarte, weich im Timbre gespielte Töne perlten aus den Klari-netten des Quartetts und erfüllten den ganzen Kirchenraum. Veronika Reith, Silvia Hurle sowie die Geschwister Monika und Manuela Markolf interpretierten auf ihren Klarinetten das Herzen öffnende Lied "The Rose". Ein äußerst anspruchsvolles Programm hatte Bettina Uhry an diesem Abend zusammengestellt, bei dem immer wieder auch einige Solisten glänzen konnten. So auch bei der Serenada von Pavel Vejvanovsky. Der Melodiebogen der beiden Trompeten wurde durch kurze akzentuierte Zwischeneinsätze der gesamten Kapelle abgerundet. Erst zum Schluss verschmolzen die beiden tonangebenden Trompeten von Markus Beier und Georg Schultheiß mit dem gesamten Klangkörper des Vereins. Weiterer Höhepunkt bildete neben der Arie des Sarastro aus der Zauberflöte, der Canterbury Choral. Der Zuhörer konnte sich bildlich vorstellen, wie der Komponist Jan van der Roost in der großen Kirche saß und diese auf sich wirken ließ, um dann in Noten seinen Eindruck von der Mächtigkeit festzuhalten. Mit im Programm hatte der Musikverein Harmonie neben der Festmusik von Richard Wagner auch das wohl bekannteste Marienlob überhaupt: Das Ave Maria aus der Feder von Johann Sebastian Bach, bei dem Roland Haunß als Solist hervorstach. Das Blechbläserensemble unter der Leitung von Georg Schultheiß bewies zwischendurch mit der Melodie "My heart will go on" aus dem Kinohit "Titanic", dass nicht unbedingt Weihnachtslieder angestimmt werden müssen, um die Besucher zur Besinnung zu animieren und um sie auf die Geburt des Herrn Vorzubereiten. Überhaupt war das Konzert nicht von typischen weihnachtlichen Stücken geprägt, sondern von festlich würdiger Blasmusik auf hohem Niveau. Mit "Christmas Variations" wagte sich der Verein dann abschließend an eine moderne, pfiffige Interpretation des traditionellen Weihnachtsliedes "Es ist ein Ros entsprungen". Der Beifall nahm kein Ende, die Zuhörer forderten ihre Zugabe "I will follow him" aus Sister Act hatten die Musiker vorbereitet. Den Erlös des Konzertes spendeten die Musiker der Pfarrgemeinde Vimbuch für die Re-novierung der Pfarrkirche. "Das soll unser Beitrag für die Renovierung unserer Kirche sein", erklärte Vorsitzender Richard Lang.